Wiehl, 8. Juli 2025 – Der Rat der Stadt Wiehl hat am Dienstagabend einstimmig einem Antrag der SPD-Stadtratsfraktion zugestimmt, der die bisherigen Pläne des Oberbergischen Kreises zum Erweiterungsbau des Kreishauses in Gummersbach in der derzeitigen Form ablehnt. Damit wird die Stadtverwaltung beauftragt, den Beschluss an den Landrat weiterzuleiten und eine Neubewertung der Maßnahme einzufordern.
In dem von Fraktionsvorsitzendem Carlo Riegert eingereichten Antrag heißt es, dass der Kostenrahmen für das Projekt – aktuell rund 93 Millionen Euro allein für den ersten Bauabschnitt – eine zu hohe Belastung für den Kreis darstelle. Diese Kosten würden über die Kreisumlage letztlich auch die Kommunen – und damit die Bürgerinnen und Bürger – stark treffen. Die SPD fordert stattdessen eine kostengünstigere Lösung für die Zentralisierung der Kreisverwaltung.
Der Rat folgt dem Antrag in vollem Umfang und fordert den Landrat auf, eine Sondersitzung des Kreistages einzuberufen, um den bisherigen Beschluss vom 27. März 2025 aufzuheben. Ziel sei es, alternative, finanziell tragfähigere Varianten zu prüfen, ohne den ursprünglich beschlossenen Kostenrahmen in dem Maß zu überschreiten.
Begründung: Kritische Finanzierung und Belastung der Kommunen
In der Begründung kritisiert die SPD nicht nur die Höhe der geplanten Baukosten, sondern auch die Finanzierungsstrategie des Kreises, die unter anderem auf Wertpapierverkäufen und der Entnahme aus Pensionsrücklagen basiert. Diese Maßnahmen stellten aus Sicht der Fraktion lediglich eine „Bilanzkosmetik“ dar und verlagerten die finanzielle Belastung auf die Zukunft – ebenfalls finanziert über die Kreisumlage.
Mit dem einstimmigen Votum erhält die Stadtverwaltung nun den klaren Auftrag, den Ratsbeschluss an den Landrat zu übermitteln und auf eine Neuplanung hinzuwirken.
„Wir wollen ein funktionierendes Kreishaus – aber nicht um jeden Preis“, so Carlo Riegert. „Gerade in Zeiten angespannter Haushalte müssen wir für unsere Bürgerinnen und Bürger verantwortlich handeln.“