Soweit ist unsere Demokratie nun schon gekommen, dass ein Zeitungsartikel die politische Willensbildung in unserem Land vorwegnehmen kann! Was ist geschehen? Ein Bürgermeister stellt den Haushaltsentwurf seiner Verwaltung der Politik und den Bürgern seiner Stadt öffentlich vor. Kein ungewöhnliches Verfahren, sondern Normalität. Denn jetzt können die Bürger, vertreten durch die gewählten Ratsmitglieder, in die Diskussion eintreten, im Detail erörtern und aus verschiedenen Blickwinkeln in den Fraktionen beraten und womöglich Änderungen einbringen. Der Abschluss dieses demokratischen Verfahrens erfolgt dann in einer Ratssitzung, in der über das Gesamtpaket mehrheitlich entschieden wird. Dem Verfasser dieses Artikels dauert dieser Prozess wohl zu lang. Deshalb auch gleich ein Statement als Überschrift und keine journalistisch korrekte Fragestellung. Dass dadurch das Meinungsbild, zumindest unter den Leserinnen und Lesern, präjudiziert wird, wird billigend in Kauf genommen. Keine journalistische Meisterleistung.

Bernd Teuber, SPD Wiehl